Mit dieser Aufstellung ist weed etwas großes gelungen: Auf den Punkt eine profund grundierte, kenntnis- und lehrreiche Recherche über das Engagement 17 führender IT-Hersteller (plus Fairphone und Shift) bei der fairen Rohstoffbeschaffung. Anhand von gut begründeten, kanonisch nutzbaren 11 Kriterien, nach denen öffentlich verfügbare Quellen durchsucht wurden, entsteht das Bild einer Branche, die sich mal mehr mal weniger bemüht. „Bemüht“ im Sinne von: Wir haben eigentlich keine Lust dazu, aber wir fühlen uns getrieben, getrieben durch die öffentliche Aufmerksamkeit bei den Konfliktmineralen und jüngst beim Kobalt, durch den Dodd-Frank 1502 und die EU-Konfliktmineralienverordnung, durch zunehmende Diskussionen über Sorgfaltspflichten für Unternehmen. Die 11 Kriterien sind: Unternehmenspolitik, Bezugnahme auf OECD-Leitsätze, Beschwerdemechanismus, Transparenz, über 3TG hinausgehendes, über Konfliktfinanzierung hinausgehendes, über Zentralafrika hinausgehendes, Boykottpolitik, Unterstützung des Kleinbergbaus, Mitgliedschaft in Industrieinitiativen und Erfüllen von Zertifikaten. Daraus ergibt sich eine Kriterienerfüllung, die explizit nicht als Ranking verstanden werden soll, die dennoch 3 Cluster herausbildet: Die Besseren wie Apple, Dell, Fairphone, HP Inc., Lenovo und Acer. Das breite Mittelfeld. Und die passive Fraktion, nämlich Brother, Shift und die jungen chinesischen Hersteller Inspur, OPPO und Xiaomi. Es ist zu befürchten, dass dieser Bericht nach einem Jahr veraltet ist und niemand ihn aktualisiert.
https://www.weed-online.org/themen/10729472.html (Englische Zusammenfassung: https://www.weed-online.org/show/10733001.html)