Die Kampagne „Bergwerk Peru – Reichtum geht, Armut bleibt“ hat in diesem Jahr schon vier neue Factsheets veröffentlicht, einer spannender als der andere: Über Goldabbau an einem Beispiel, über Wasserverbrauch und -kontamination, über Kupferabbau allgemein und über Indigene als Leidtragende, alles natürlich aus Peru berichtend. Mich interessierte vor allem das Kupfer und das Gold, beides wichtige Bestandteile von Elektronik. Ich erfahre, dass Kupfererz das wichtigste Exportgut Perus, gleichzeitig aber auch der größte Auslöser sozialer Konflikte ist. Im entsprechenden Factsheet wird von den Bergwerken Las Bambas und Rio Blanco berichtet und von vorhandenen Lösungsansätzen. Auch die Rolle Deutschlands und von uns als Endkonsumenten bleibt auf den vier Seiten nicht ausgespart. Letztlich muss man sagen: Die Kampagne kennt sich echt aus! Um über Gold etwas zu erfahren habe ich auf einen etwas längeren Steckbrief aus dem Jahr 2017 zurückgegriffen, der darüber hinaus auch genaueres, beeindruckendes Zahlenmaterial liefert, z.B. dass „aus einer Tonne zermahlenen Gesteins ein halbes Gramm Gold gewonnen“ wird. Interessant vor allem die Meinung, dass „Kleinschürferei langfristig nicht gefördert werden darf“ und dass wir „auf Goldverbrauch verzichten sollten, wo immer möglich“, eine These die durch eine weitere Broschüre der Kampagne noch vertieft wird: „‚Fair‘ ist als Zwischenschritt denkbar, aber ‚unbedenkliches Gold‘ sollte die letzte Ratio sein. Für tatsächlich unbedenkliches Gold halten wir recyceltes Gold – und natürlich das Gold, das in der Erde bleibt, weil schon mehr gefördert als unbedingt nötig ist.“ Leider werden die Chancen, die durch den Bergbau in Peru entstehen, nicht thematisiert. Vielleicht gibt es keine?
www.kampagne-bergwerk-peru.de/sdm_downloads/factsheet-kupferabbau-in-peru/
www.kampagne-bergwerk-peru.de/sdm_downloads/factsheet-steckbrief-gold/
www.kampagne-bergwerk-peru.de/sdm_downloads/broschuere-auch-faires-gold-ist-nicht-unbedenklich/