Für Transparenz und Verantwortung in der Rohstofflieferkette

Für Elektronik und Energiewirtschaft ist Kupfer einer der wichtigsten Rohstoffe. Gleichzeitig ist selten transparent, wo und wie er abgebaut wird. Gerade KMU haben oft keinen Einblick in ihre Rohstofflieferketten.

Rohstoffe sind ein wesentliches Nachhaltigkeitsrisiko

Nicht nur, was Umweltverschmutzung und CO2-Ausstoß angeht, ist der Abbau von Rohstoffen häufig problematisch. Auch Menschenrechte werden beeinträchtigt, wenn durch den Bergbau Schadstoffe freigesetzt oder Menschen vertrieben werden.

Unser Ziel: Verantwortungsvoll abgebautes Kupfer niedrigschwellig verfügbar machen

IRMA ist der umfassendste Standard für verantwortungsvollen Rohstoffabbau. Der IRMA Chain of Custody-Standard ermöglicht es, Rohstoffe, die unter auditierten Bedingungen gewonnen wurden, einfach und transparent in Produktlieferketten einzubeziehen.

FairLötet hilft Ihnen beim Einstieg!

Foto des Kupferbergwerks Chuquicamata in Chile

Chuquicamata, Kupferbergwerk in Chile / Berg2, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

WARUM KUPFER?

Metallische Rohstoffe wie Kupfer stehen am Anfang vieler Lieferketten und sind für unser tägliches Leben und die nachhaltige Transformation nötig. Unter welchen Bedingungen sie gefördert werden, sieht man ihnen jedoch nicht an.

Die meisten Kupfererze werden in Südamerika, v.a. in Chile, abgebaut. Dort, in den trockensten Regionen der Erde, wird unter großem Wassereinsatz gefördert. Es kommt zum Eintrag von Giftstoffen in die Umwelt und einzigartige Biotope müssen dem Bergbau weichen. Das Risiko, dass dort geförderte Erze mit Vertreibung Indigener und Gewalt gegenüber Protestierenden im Zusammenhang stehen, ist hoch.

Um Umweltverschmutzung und Menschenrechtsverletzungen beim Bergbau etwas entgegen zu setzten, hat sich die Initiative for Responsible Mining Assurance (IRMA) gegründet. Sie hat einen Minen-Standard aufgesetzt, der auf transparenten 3rd Party-Audits basiert. Sein einzigartiger Multi-Stakeholder Ansatz berücksichtigt die Interessen aller Betroffenen und gibt ihnen die Möglichkeit, Einfluß zu nehmen.

Im Rahmen des Modellprojekts soll Material aus gegen den IRMA Standard auditierte Mine in eine Kupfer-Lieferkette integriert werden. Somit sollen beide Enden der Kette verbunden werden.

WAS WOLLEN WIR BEWEGEN?

Unser Projekt verstehen wir als Beitrag zu einer breiten Rohstoffwende, also als Schritt auf dem Weg zu einem flächendeckend verantwortungsvollen Abbau von und Umgang mit Rohstoffen.

Aktuell ist bei Herstellern von Kabeln und elektronischen Geräten aufgrund der allgemein gestiegenen Aufmerksamkeit für Nachhaltigkeitsthemen sowie zunehmender Regulierung ein Interesse an einem nachhaltigeren Rohstoffbezug festzustellen. An dieses Interesse wollen wir anknüpfen und es verstärken, indem wir einen niedrigschwelligen Zugang zu nach IRMA-Standards abgebauten Rohstoffen schaffen.

Auf diese Weise steigt zum Einen die Nachfrage und somit auch der Marktwert der IRMA-Chain of Custody-Zertifikate, was die IRMA-Auditierung für weitere Rohstoffproduzenten wirtschaftlich attraktiv machen soll und somit mittelbar zur Verbesserung der Abbaubedingungen an weiteren Standorten führt. Zum Anderen wird durch die Zertifikate eine – wenn auch symbolische – Verknüpfung zwischen Endprodukt und Rohstoffabbau hergestellt, die durch die komplexe Kupferlieferkette so bisher nicht gegeben war.

Eine wirklich flächendeckende Rohstoffwende wird nur durch die Einführung stets strikterer gesetzlicher Standards zu erreichen sein. Die Verwendung von Book&Claim-Zertifikaten hat das Potenzial, sich als Best Practice für Hersteller zu etablieren, welche Kupfer in ihren Produkten verarbeiten und auf diese Weise ihre wesentlichen Nachhaltigkeitsrisiken adressieren bzw. ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht nachkommen möchten. Damit werden auch auf politischer Ebene Argumente und Beispiele geliefert, um die geforderten Standards anzuheben.

KONTAKT

Astrid Lorenzen
Projektleitung
a.lorenzen@fairloetet.de

LinkedIn-Updates

Dieses Projekt wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.

 

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